Das Album des Windes – Kurzprosa und Texte von Alexander Rossa

Album des Windes

Der Kakerlak

Der Kakerlak

Regen prasselt an die Scheiben. Ich sitze auf dem Boden, die Knie angezogen, den Kopf gesenkt. Die Uhr in der Stube tickt laut. Es ist kaum Licht. Nur der schwache Schein der Strasse ist da. Das Gefühl von Leere umgibt mich. Im Mittelpunkt von mir ist sie da, die Traurigkeit, eine so sehr tiefe Traurigkeit. Ich spüre deutlich, wie sie

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Kunst ist Verzweiflung

Kunst ist Verzweiflung

Eine unangenehme Leere ist in mir. Ich bin Traurigkeit. Sinnlos erscheint mir jegliches Bemühen. Viel wird gesprochen. Bewegung jeden Tag ist Pflicht. Energie wird eingesetzt, um Schritt für Schritt voran zu gehen. Der Weg strengt an, als wäre er aus zähem Morast. Doch gegangen, so wirklich vorwärts gekommen, das bin ich nicht. Jeden Schritt zähle ich. Ich habe viele Schritte

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Die neue Kindheit

Die neue Kindheit

Ist das Leben nicht mehr, als nur die ständige und leidvolle Auseinandersetzung mit der Umwelt? Selbst eine sanfte Berührung, sie ist Leiden auf ganz kleinem Niveau. Es ist ein Leiden, das wir fast immer zu tolerieren bereit sind. Wir reiben uns. Mit jeder Bewegung gleiten wir aneinander und berühren uns. Ob an Wasser, an der Luft, an den duftenden Molekülen

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Kurzprosa Die Finternis

Die Finsternis

Überall Finsternis, Dunkelheit und unendliche Schwärze. Lichtlosigkeit ist voller Geheimnisse und wilder Dämonen. Unsichtbare Augen überall, sie beobachten mich. Fratzen gaffen. Besorgt wende ich mich um. Überall nur Schwärze, keine Hoffnung. Ich habe Angst, fürchte mich vor der Wildheit geifernder Tiere. Ein Biss, ein Hieb, reißende Zähne, sie erscheinen mir überall. Ich will fliehen und kann es nicht. Finsternis hüllt

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Der Sommerhof

Der Sommerhof

Die Luft ist herrlich warm. Es ist überhaupt nicht schwül. Völlig verflogen scheint die Spannung in der Luft vom Tag. Es ist eine wunderbare Sommernacht. Das Zirpen einer Grille ist zu hören. Aus vielen geöffneten Fenstern kann man leise, die Geräusche der Fernseher hören. Alles ist so friedlich an diesem lauen Sommerabend. Es ist einer dieser ganz seltenen Abende, an

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