Die Luft liegt schwer in meinem Brustkorb. Ein feiner Luftzug umspielt tröstend mein Gesicht. Meine Augen sind voll brennendem Schmerz. In der Ferne sind dunkle Wolken zu sehen, wie sie tief über den Baumwipfeln hängen. Als würde eine Hand mich fest umklammern, so hält mich die Gewissheit mit gnadenloser Gewalt. Wissen kann ein Fluch sein.
Rotes Sonnenlicht wärmt mich. Unzählige Sonnenstrahlen schleichen durch das blattlose Geäst. Sie kommen wohl, um mich zu trösten. Trauer und Schwermut sind nun hier und lähmen meinen schwachen Geist. Ganz nahe bei mir ist sie, die Verzweiflung. Sie bedroht mich, permanent lechzend und voller Gier, nach meinem Leben.
Meine Gedanken sind so weit entfernt. Viele Gefühle huschen über farblose Schattenflecken auf dem Boden und die Stämmen der alten Bäume. Sie suchen den Schutz der Dämmerung. Als würden sie lautlos tanzen und mit den Strahlen der Sonne in rätselhaftem Bunde stehen, so erlebe ich sie. Losgelöst und scheinbar voller Sinnlichkeit geben sie sich der Vision der Vergänglichkeit hin. Sie ist uns ganz nahe, die Botschafterin der Magie des Lebens. Ich fühle sie.
© Alexander Rossa 2024