Immer ist sie da. Ich kann sie nicht sehen. Aber stets fühle ich sie.
Ich liebe dieses Gefühl. Es ist besser, als die Einsamkeit.
Auch wenn ich sie oft nur spüren kann.
Die Menschen sind mir dabei egal.
Nachts erscheint sie mir immer wieder. Plötzlich einfach präsent ist sie. Ein leichter Schimmer umgibt ihr Antlitz. Oft ist sie ganz ohne Gestalt. Nur dieser vage Schimmer ist dann da. Doch dieses Gefühl in mir, es ist immer mit ihr. Wie Sehnsucht, so schmerzt es in der Brust.
So warte ich jede Nacht auf sie. Nur ein Schimmer, ein Hauch – egal. Ich ersehne alles, was ich bekommen kann. Selten habe ich sie ganz vollkommen gesehen. Nur sie, in ihrer ganzen Schönheit. Mitten im Raum schwebt sie dann. Ein Wesen aus blassem Licht zeigt sich mir.
Ihr feines Haar, es fällt so wunderbar. Es gleicht einer grauen Gischt. Über ihr liegt die Eleganz der Kälte. Teilnahmslos ist es, ihr feines Gesicht. Unsere Blicke treffen sich nie. Schmelzendes Licht ergießt sich im Raum. Ein Wechselspiel von Licht und Frau offenbart sich mir.
Sie zu berühren, das ist mein Ziel. So greift meine Hand in graues Brodem. Ein klammes Gefühl eisiger Nebeltropfen legt sich auf die Hand. Laut ist der Schrei, und sie ist fort. So liege ich still in meinem Bett. Tag für Tag und Jahr für Jahr warte ich. Die Sehnsucht brennt heiss in meiner Brust.
Ich kann sie nicht vergessen, liebe sie so sehr. Immer ist sie da. Ich spüre es, atme sie. Doch spürt sie auch, was in mir brennt? Lodernde Flammen brennen in meinem Herz. Sie lassen keinen Nachtschlaf mehr zu. Meine Traurigkeit lullt mich ein, und sie schmerzt. Dort ist ein Lichterschein an meinem Bett.
Sie schwebt nur da, ohne Laut und ohne Ton. Immer ist sie da und doch auch wieder nicht. Ich liebe sie und warte beharrlich…
© Alexander Rossa 2024