Infragestellung der Wirklichkeit?

Infragestellung der Wirklichkeit?

Aus was setzt sich unser Weltbild zusammen? Sicherlich sind es viele Erfahrungen, die es ausmachen. Doch mindestens ebenso stark wird es durch das definiert, was wir in Laufe unseres Leben lernen, durch das, was wir glauben und man uns sagt, was wir glauben sollen. Es wird bestimmt durch die Medien, die Meinungen anderer, durch Filme, Bilder und Vorurteile. Befasst man sich mit dem Thema etwas ausführerlicher, dann wird einem rasch bewusst, dass es nichts Unzuverlässigeres gibt, wie unser Weltbild.

Doch wenn dem so ist, warum beharren wir so sehr darauf, dass unser Weltbild der Wahrheit und Wirklichkeit entspricht? Weil es uns Sicherheit und inneren Frieden gibt, und vielleicht ist es auch so ein Ego-Ding. Leider versperren wir uns damit die Möglichkeit, der echten Wirklichkeit schnell näher zu kommen. Erfahren wir etwas und nehmen es als Teil unseres Weltbildes an, so sprechen wir von der Erweiterung unseres Weltbildes. Allerdings krallen wir uns sehr oft an unser bestehendes Weltbild fest und hinterfragen es kaum, so dass es nur selten zu einer echt spürbaren Erweiterung unseres Weltbildes kommt. Es ist bequemer, sich in die scheinbare Sicherheit zurückzulehnen und andere Menschen mit ihren Weltbildern zu bewerten, sich sogar manchmal über sie lustig zu machen.

Ich habe es als extrem hilfreich erfahren, wenn man alles hinterfragt und sehr differenziert zu betrachten. Auch hege und pflege ich meine Empathiefähigkeit, wo ich nur kann. Alle diese Ausrichtungen helfen mir dabei, aus einer grossen Anzahl an Entscheidungen von Wirklichkeitsmöglichkeiten zu wählen und sie mit dem Erfahrenen abzugleichen. Es eröffnet mir Möglichkeiten, andere Wirklichkeiten zu erkennen und als mögliche Realität zu akzeptieren. Auf diese Weise konnte ich viele Erfahrungen machen, die andere Menschen nicht und vielleicht sogar niemals machen werden. Und diese Erfahrungen lassen mich sonderbar erscheinen, mysteriös, wie viele meiner Mitmenschen es schon über mich formulierten.

Gerade auch im Xyralum befasse ich mich mit alternativen Wirklichkeiten. Andere Welten in anderen Dimensionen, das Leben im Multiversum, viele Wissenschaftler halten das heute durchaus für möglich. Die Quantenphysik mit ihrem Doppelspaltexperiment, sie geht von vielen Möglichkeiten aus, die für uns Menschen heute kaum vorstellbar sind. Aber dennoch werden Menschen, die sich anderen Weltsichten öffnen, häufig belächelt und nicht ernst genommen. Je weiter man sich von der zentralen Massenmeinung und dem Mainstream entfernt, desto lauter schallt das Gelächter. Kommen dann Erfahrungen und echte Phänomene dazu, wird aus dem Lachen oft eine militante, gefährliche Haltung, und regelrechte Desinformationskampagnen werden losgetreten, um den Leumund zu zerstören. Das geht schon seit Jahrhunderten so, und viele Andersdenkende und Visionisten landeten auf dem Scheiterhaufen.

Dabei geht es fast immer nur um den Machterhalt und Stabilität. Möge man doch nur einmal darüber nachdenken was geschehen würde, wenn man beweisen täte, dass die Weltreligionen, Wissenschaft und die politische Systeme irren und unsere Welt doch vollkommen anders aufgebaut wäre. Viele Machthaber würden ihre Macht und ihren Einfluss verlieren, Systeme würden instabil und Menschen würden sich anderen Zentralthemen zuwenden. Zweifellos kann das auch ausgenutzt werden, wie man es auch aus der Geschichte und nicht zuletzt vom Nationalsozialismus ausgehend mit Schrecken und zahlreich leidvoll erfahren musste.

Ja, Wissen und Erfahrungen sind eine Gefahr. Aber dennoch darf man sich nicht Wahrheiten und den Facetten der Wirklichkeit versperren, so unglaublich sie auch sein mögen. Zu enorm wären die Möglichkeiten, die sich für die Menschheit ergeben, wäre sie plötzlich in der Lage, ohne Zeitverlust zu reisen, den Schrecken des Todes und der Endlichkeit zu verlieren oder neue Welten mit ihren Lebensformen im Multiversum erkunden zu können. Die Antworten auf so viele Fragen, sie liegen in dem Unfassbaren und dem Unwahrscheinlichen verborgen. Ich erkenne darin nicht auch nur einen einzigen Grund, diese Möglichkeiten zu belächeln…    

(c) Alexander Rossa 2024            

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