Achtsamkeit und Entschleunigung

Entschleunigung und Achtsamkeit?

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Ich beobachte es, und es gefällt mir nicht. Wir beschleunigen unseren Alltag immer mehr und verlieren dabei oftmals unser wahres Leben aus den Augen. Dabei ist das Leben so sehr wichtig, da wir nur eines davon haben. Nun, jedenfalls haben wir nur eines in unserem Bewusstseinsfokus. Durch diese ewige Rastlosigkeit verlieren wir oft den Bezug zu den kleinen und wichtigen Dingen und Wundern im Leben, für die es sich zu leben durchaus lohnen kann. Viele Lösungen für die menschliche Entwicklung liegen tatsächlich in den unauffälligen, kleinen Dingen verborgen.

So gibt es jeden Tag in meinem Leben einen oder mehrere Augenblicke in denen ich mir denke, dass was ich hier mache, es ist falsch. Es fühlt sich falsch an. Ich bin falsch, bin in einer falschen Welt und lebe unter vielen Menschen, die mich nicht verstehen und denen ich vollkommen egal bin. Auch das kann nicht richtig und gut für mich sein. Es ist so ein Ding aus Berufung und wahrer Natur. Das Leben in dieser eher falschen Welt, ich kann es routiniert abwickeln und kenne es inzwischen realtiv gut. Das bilde ich mir jedenfalls ein. Doch folge konsequent ich dem, was der Mensch sich ausgedacht hat. Es ist eine vom Menschen geschaffene Welt. Er hat seine Umwelt verbogen und umgeformt und ist dabei, sie mit vollem Bewusstsein zu zerstören. Das er sich damit auch selbst zerstört, sei dabei nur am Rande erwähnt. Der Ast auf dem man sitzt, an dem sollte man nicht unbedingt sägen.

Doch ist er bei vollem Bewusstsein? Ich habe da so meine Zweifel. Gerade auch die modernen, westlichen Gesellschaften hasten ihren fragwürdigen Zielen hinterher. Die Alltage der Menschen werden immer rastloser, leistungsorientierter und vulgärkapitalistischer. Es geht nahezu immer wieder nur um Macht und Machterhalt und das Erreichen von zumeist materialistischen Ziele. Sensible Menschen werden einfach durch diese nicht minder perverse Maschinerie angepasst oder eben zermalmt. Nur die lautesten und kaltschnäutigsten Artgenossen schaffen es, ihre zumeist materialisitischen Ziele auf Kosten ihrer Mitmenschen durchzudrücken. Das generiert ein eher fragwürdiges Glück. Stimmen, die Mitgefühl und Empathie als Schwäche und Makel anprangern, werden immer lauter. Beängstigend. Diese einstigen Fähigkeiten echter, menschlicher Stärke und Auszeichnung, sie verkommen zu nicht mehr, als einer unangenehmen Erinnerung über die man sich nicht selten lustig macht.

Mit gesenkten Häuptern laufen wir heute durch die Straßen und sitzen in unseren Bahnen und Bussen. Es ist nicht die Scham vor unserem fragwürdigen Verhalten gegenüber der Natur, der Umwelt und gegenüber unserer einzigartigen Erdkugel, nein, es ist die willkommene Ablenkung vom wahren Leben mit seinen Schönheiten und Wundern, durch Smartphone, Tablet & Co. So spüre ich in mir jeden Tag eine Mischung aus Zorn, Traurigkeit, Entsetzen und Angst, blicke ich um mich. Wie wird sich die Menschheit wohl weiterentwickeln, und hat sie überhaupt noch eine Zukunft?           

© Alexander Rossa 2024, Mannheim

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