„Um den Krieg zu überleben, muss man selbst zum Krieg werden“, so der Kämpfer John Rambo in seinem Film. Heute beoachte ich, wie sich die Menschen immer mehr in den sozialen Medien emotional hochschaukeln. Krisen, Kriege und Bedrohungen scheinen von allen Seiten auf uns einzuwirken. Die Umwelt ist am Ende, oder ist das Ende an sich, schon nahe? Wir werden von den Medien wie Spielbälle von einer emotionalen Ecke, in die nächste gedrückt. Unser Instinkt suggeriert uns, dass wir uns verteidigen müssen, und viele Menschen sehen darin nur den Weg der Gewalt und der Aggression. Vor allem, wenn sie sich hilflos und nicht gehört fühlen. Das war schon immer so, und offenbar scheint sich das auch nie zu ändern, was sehr bedauerlich ist.
Ich möchte mit diesem Text einen ganz anderen Ansatz im Umgang mit dieser steigenden Flut an Aufregungsthemen bewerben. Ich bin der Ansicht, wir sollten versuchen, das emotionale Gleichgewicht in den Medien und damit auch in unserem Alltag wieder herzustellen. Das würde sich sicher positiv auf viele unserer Entscheidungen auswirken. Ist es wirklich sinnvol, ständig nur aggressive Diskussionen zu befeuern, oder wäre es nicht sinnvoller ihnen ein Gegengewicht zu präsentieren. Es ist so wenig Augenmerk auf das Sinnliche und Schöne in den Medien; gefördert wird es viel zu wenig. Wenn die sozialen Medien mit Hass zugespamt werden, dann sollte dort mit Kunst, Toleranz und gegenseitigem Respekt gegengehalten werden. Seriöse Informationen sind ja sinnvoll. Aber inzwischen fällt es immer schwerer, seriöse, von unseriösen Inhalten zu trennen. Wo werden heute positive Vorbilder gefördert und dargestellt? Man sieht das kaum noch, was ich sehr schade finde. Wenn es sie nicht gibt, woran sollen sich dann junge Menschen orientieren, stossen sie überall doch nur fast noch auf Hass, Respektlosigkeit und Gemotze? Es gibt doch nicht nur Kriege, Krisen und Hass auf der Welt, auch wenn uns das die Medien gerne glauben lassen. Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie das alles auf unsere Kinder wirkt, wenn sie nur noch überall dieses Negative um sich herum wahrnehmen und sich damit orientieren müssen?
Sicherlich sind die derzeitigen Kriege und Krisen schrecklich und menschenverachtend. Auch muss man sie massiv bekämpfen, vor allem wenn sie eine Systemgefährdung bedeuten. Doch wenn wir die Grenzen zwischen Unfrieden und Frieden in den eigenen Reihen zu sehr verschwimmen lassen und lernen, den Hass womöglich besser zu finden, als die Liebe und die gegenseitige Achtung, kann es dann nicht irgendwann einmal so kommen, dass wir wirklich selbst zum Krieg und zum Hass werden? Wollen wird das denn wirklich? Das kann heute rasch geschehen, da die Medien, allen voran die Sozialen Medien, diese Entwicklung generell stark fördern, das sie einseitige Bubbles um die Nutzer aufbauen, aus denen sie manchmal nur selten wieder herausfinden. Sie bemerken das oftmals nicht einmal mehr.
Ja, wieder einmal geht es der deutschen Wirtschaft schlecht. Es ist nicht so lange her, da wurde konstatiert, dass man sich diese Postulate auch selbst, durch ständiges Niederreden herbei rufen kann, vor allem, wenn es um Wahlkampf geht. Die Konjunktur verläuft eben nie gradlinig, was man wissen sollte. Sicherlich wurden in der Vergangenheit viele sehr ungünstige, strukturelle Fehler und Untätigkeiten begangen, aber diese gilt es nun mit vereinten Kräften aus der Welt zu schaffen und uns für die Zukunft zu rüsten. Ein ewiges Lamentieren, endlose Diskussionen und Totquatschen sind hier eher kontraproduktiv und bedienen nur das eigene Partei-Ego. Will man seriös mit diesen Themen umgehen, dann ist das nicht wirklich der richtige Weg. Zusammenarbeit und der Wille zu wirklichen Veränderungen, auch die Bereitschaft womöglich einmal Fehler zu machen, sind hier eher Primat des Handelns. Diese Fehler aber ab dann wieder ewig breit zu quatschen hingegen, ist dann eher unreif. Man sollte sie korrigieren,…Ende. Ein Ausharren jedoch bewirkt nur, dass diese Probleme sich manifestieren und immer gravierender werden. Für so eine Idee muss man wirklich kein Wirtschaftsgenie sein.
Wir haben inzwischen ein handfestes Problem mit unserer Umwelt. Doch auch hier sollten wir klug und intelligent handeln. Intelligenz bedeutet für mich sinngemäss, aus dem Leben zu lernen, und das Gelernte wieder sinnvoll in Anwendung zu bringen. Wir haben jetzt ständig mehr Starkregen, also müssen wir entsprechend Vorsorgen treffen und nicht immer wieder die gleichen Fehler machen und alles endlos breit quatschen. Wir haben stärkere Hitzeperioden, also muss man auch darauf rasch reagieren und nicht einfach nur die nächste Hitzeperiode abwarten. Wir sollten endlich begreifen, dass wir uns das Thema Klimawandel für lange Zeit eingefahren haben. Ist doch nicht so schwer. So geht das mit allen Veränderungen. Unser Problem scheint es zu sein, überhaupt nicht mehr zeitnah reagieren und gegensteuern zu können, weil zu sehr mit Propaganda, schlechter Stimmung und Aggressionen beschäftigt sind. In meinen Augen waren diese klugen und schnellen Reaktionen einmal deutsche Tugenden, die uns offenbar inzwischen vernebelt wurden. Sie sind noch da, aber eben oft durch den ganzen Propagandaschmonz und die allseits hoch kultivierte Hysterie, etwas in die Belanglosigkeit beurlaubt worden.
Liebe Leser, lasst euch doch bitte nicht durch die Medien so instrumentalisieren und vorführen. Es ist so entspannend an einer Kultivierung seines differenzierten Weltbildes festzuhalten und damit zu arbeiten. Wo sollte der Fokus liegen? Sollte er wirklich bei Hass, Gewalt und Intoleranz liegen? Die Antwort für mich selbst kenne ich schon. Ich werde niemals in meinem Leben zum Krieg werden. Kriege kennen nur Verlierer. Für mich gibt es diese Option »Krieg« nicht, auch wenn es irgendwann mein eigenes Ableben bedeuten wird und einige mich als Weichei abtun werden. Doch solange es mich gibt, lebe ich mit einem differenzierten Weltbild, bin ich tolerant und mag es bunt und sinnlich. So werde ich helfen, stets zur Hand gehen, versuchen Freude und Liebe zu bringen, wo ich es kann. Ich lebe für die Kunst und die wunderbaren Artefakte, die man in seinen Mitmenschen aufspüren kann und die mich für uns Menschen hoffen lassen. Mich erschüttert es jeden Tag, wie sehr sich viele, doch eigentlich wunderbare Menschen, in Krieg und Hass verwandeln. Was tut ihr euch damit nur selbst an?
Am Ende aller Kriege stand immer auch das kollektive Erwachen und die Fassungslosigkeit über die Schäden und das Leid, das man vielerorts damit angerichtet hat. Wäre es da nicht viel angenehmer, die Medien für das Schöne und Positive zu nutzen, echte Vorbilder zu portraitieren, Kunst und Kreativität zu fördern und sie für das gegenseitige Miteinander und die gegenseitige Hilfe zu nutzen? Das ist nur so ein Gedanke von mir…