Leben, Sterben, Vergangenheit und Zukunft, das Leben im Jetzt – so viele Mysterien liegen dort noch für uns Menschen verborgen. Wir wollen mit unseren blechernen Kisten die Sterne bereisen und streben Lebensverlängerung an. Doch sind wir damit auf dem richtigen Weg? Hat das strikte Befolgen des kartesischen Erbes uns nicht eher in unsere Welt eingeschlossen? Nicht, dass alles an ihm falsch wäre, doch vielleicht sollte man es nur als ein Teil eines System begreifen, dem ein bedeutenderes System übergeordnet ist…
Wenn man erlebt hat, was ich alles erlebt habe, dann sucht man zwangsläufig nach Antworten. Fragen des Glaubens, sie verändern sich in Fragen des Erfahrbaren. Das Erfahrbare ist reales Wissen, zu dem in vielen Fällen schlicht die Erklärungen fehlen. Erklärungen zur Installation dieser Erlebnisse in der Welt und im Weltbild, zur Installation der Welt an sich und der Architektur des Seins. Wo einst noch das Bedürfnis war, andere Menschen zu überzeugen und auf die vermeintlichen Wunder hinzuweisen, ist nun plötzlich das Streben nach Erkenntnis aktiv geworden. Viele Menschen sind nicht bereit für diese nicht unmittelbar erklärbare Phänomene und Erfahrungen. Zudem verstehen es ebenfalls viele Menschen nicht, mit solchen Themen kultiviert umzugehen. Hier etwas ausrichten zu wollen, es endet fast immer in der Sackgasse, in Verfolgung und Gefahr. Immerhin werden Weltbilder, Glaubenskonstruktionen und damit Sicherheiten und Macht angezweifelt und in Frage gestellt.
Doch wenn man sich mit derartigen Themen beschäftigt, weil man als Betroffener dies einfach muss, geht man wieder und wieder Planspiele durch, um schlüssige Theorien aufzustellen, die man dann überprüfen möchte. Bei einer dieser Theorien gehe ich davon aus, dass die menschliche Fokussierung auf die materielle Welt, wie wir sie eben aktuell kennen, grundlegend falsch ist. Was ändert sich mit dieser neuen Sichtweise? Nun, der Ansatz der physikalischen Gesetze würde an Bedeutung verlieren, da dieser auf eine materiell organisierte Weltarchitektur ausgerichtet ist.
Was ist die materielle Welt und ihre Physik? Sie ist ein Teil des Bewusstseinsfokusses des Menschen. Daher bewegen wir uns stets in einer Art fiktiven Blase, die in sich selbst ihren eigenen physikalischen Gesetzen unterworfen ist. In der Hermetik wird das oft mit dem Inneren und dem Äusseren eines Kreises verglichen und behandelt. Doch wo sind wir Menschen als Individuen bei einer solchen Architektur verhaftet? Wir sind natürlich stets dort, wo unser Bewusstseinsfokus liegt. Diese Betrachtung ist simpel und uns daher sympathisch. Wenn wir sterben, kommt das demnach einer Verlagerung und kompletten Neuausrichtung unseres Bewusstseinsfokusses gleich. Uns erscheint diese Verlagerung unwiederbringlich und absolut, da wir uns aktuell nicht in der Lage sehen, unseren Bewusstseinsfokus umfassend aktiv zu steuern. Doch was wäre, wenn wir diese Veranlagung alle in uns tragen würden und wir einfach nur verlernt haben, sie zu nutzen oder sie für uns nur aus evolutionären Gründen gesperrt wäre oder man sie möglicherweise bewusst gesperrt hat. Dabei lasse ich offen stehen, wer so etwas vornehmen und welche Beweggründe er für so eine Sperrung haben könnte. Offenbar gibt es bei dem Thema Bewusstsein Schwankungen, wie man es bei einigen Menschen beobachten kann. Schamanen, medial veranlagte Menschen und hoch sensible Menschen bei ihrer Kreativarbeit, sie sind nur einige interessante Beispiele, dass es offenbar Instabilitäten gibt. Kreative Akte gleichen einer Bedienung an Erkenntnisinhalten aus dem Bereich ausserhalb des Kreises. Kreative Menschen erzeugen damit für ihre Mitmenschen Fassbarkeiten.
Jetzt könnte man diese Theorie einfach so im Raum stehen lassen. Denkt man sie jedoch einmal weiter und prüft man beispielsweise Spukphänomene gegen sie, dann könnte man sie relativ leicht mit einer teilweisen Verlagerung des Bewusstseinsfokusses erklären. Aus den verschiedensten Gründen kann es demnach eventuell vorkommen, dass man seinen Bewusstseinfokus im Sterbefall aus irgendwelchen Gründen nicht vollständig wechselt, weil man vielleicht vom eigenen Ableben zu sehr überrascht wurde, eine tiefe, innere Ablehnung vorliegt oder eventuell sogar intuitiv darauf verzichtet wurde. Damit ließe sich auch ganz erklären, warum es möglich sein kann, solche Fälle wieder zu korrigieren. Man sorgt einfach für eine völlständige Verlagerung des Bewusstseinsfokusses. Allerdings hört bei vielen Menschen schon das Nachdenken über diese Theorie bei der Ablehnung auf, dass es Spukphänomene überhaupt gibt. Ich versichere dem Leser hiermit, es gibt sie wirklich.
Es ist sicherlich schwierig zu verstehen, wie die Körperlichkeit in Verbindung mit dem Bewusstseinsfokus steht. Erkrankt man schwer, der Körper versagt, ist wird das fast immer mit einem Schicksalsschlag verbunden. Doch ist es das wirklich oder ist das einfach nur eine Wahrnehmung im Bewusstseinsfokus? Nach meiner Theorie ist das Bewusstsein des Menschen deutlich vielschichtiger und komplexer, als man so im Allgemeinen annehmen mag. Die Steuerung von Sterben und Tod, sie liegt demnach tief im Unterbewusstsein der Menschen verankert. Es ist unser Unterbewusstsein, das dieses vermeintliche Schicksal einleitet und steuert. Das es steuernde Wirkung besitzt, ist uns bereits geläufig. Doch wie weit das Unterbewusstsein hier eingreifen kann, das ist uns wohl neu. Ich gehe ergänzend davon aus, dass jede einzelne unserer Entscheidungen eine eigene Wirklichkeit erschafft, die zeitlich und räumlich parallel und gleichberechtigt ist. Sie ist existent und verläuft nicht. Der Verlauf ist hier nur eine Imgagination. Zeit und Raum sind daher eher Teil unseres jeweiligen Bewusstseinsfokusses. Verändern wir diesen, verändern sich auch alle diese Elemente gleichsam mit. Wäre es uns möglich, unseren Bewusstseinsfokus proaktiv zu steuern, wären Raum und Zeit ebenfalls ansteuerbar, ebenso wie jede gleichberechtigte Wirklichkeit. Wir wären mit einer Veränderung des Bewusstseinsfokusses damit einfach komplett dort, inmitten des an dem Bewusstseinfokus anhaftenden Systems.
Interessant bei dieser Theorie ist es, die Mitmenschen um uns herum zu begreifen. Sind sie auch nur Element meines Bewusstseinsfokusses, ganz dem altbekannten Motto, ich denke, also bin ich? Ich bin mir sicher, dass es hier richtig interessant mit dieser Theorie wird. So könnte es doch möglich sein, dass es generell eine konstante Menge an Wesenheiten gibt, die nur über den jeweiligen Bewusstseinfokus und Vernetzung gesteuert werden. Nehme ich das Ableben eines Menschen wahr, so weiss ich, dass mein Bewusstseinfokus noch aktiv auf diese Welt gesetzt ist, der Fokus des Verstorbenen jedoch bereits geslidet ist. Er ist jedoch noch immer vorhanden, eben nur nicht mehr Teil meines aktiven Bewustseinsfokusses.
Generell gehe ich ebenfalls davon aus, dass der Bewusstseinsfokus aus mindestens 3 Teilen besteht: dem Bewusstsein, dem Unterbewusstsein und dem Tiefenbewusstsein. Das Tiefenbewusstsein ist hierbei direkt mit dem verbunden, womit wir alles Materielle in der Welt verbinden und über das wir auch unsere eigene Körperlichkeit begreifen. Um das Geheimnis der Steuerbarkeit ergründen zu können, müssen wir alle drei dieser Bewustseinstufen kontrollieren können. Das ist nun unser Problem. Beim Bewusstsein haben wir zumeist eher weniger Probleme. Einige Menschen können zumindest teilweise auf ihr Unterbewusstsein einwirken. Nur ganz wenige Menschen nehmen ihr Tiefenbewustsein lediglich intuitiv wahr, können es vielleicht mit ihrem Denken berühren, es jedoch nicht kontrollieren. Diese Menschen erfahren und erleben durch diese Nähe oftmals mehr, als ihre Mitmenschen und erscheinen ihnen daher oft mysteriös und unheimlich, nicht selten auch abgedreht. Bereits ihre bewusstse Beziehung zu ihrem Tiefenbewusstsein verschafft ihnen erstaunliche Möglichkeiten. Daran ist recht für diese Theorie gut zu erkennen, wie enorm das Potential für uns Menschen wäre oder ist. Man kann das Tiefenbewusstsein nicht von sich selbst abspalten, ohne dabei den Einfluß auf seine eigene Körperlichkeit zu verlieren. Das hat dann zur Folge, das bewusst wahrgenommen wird, das biologische Systeme absterben und der biologische Tod einsetzt.
Möchte man tatsächlich mittels Verlagerung des Bewusstseinsfokusses reisen, ist es daher naheliegend, dass man zunächst sein Tiefenbewusstsein außerhalb seines wahrgenommenen, körperlichen Systems sammelt oder bündelt. Dazu bedarf es einer eher noch unbekannten Technik. So kann man mittels Bewusstsein und Unterbewusstsein seinen Bewusstseinsfokus verlagern, ohne den Einfluss auf das eigene biologische System zu verlieren, also zu sterben. Diese noch unbekannte Technik muss demnach einen Zustand herbeiführen, bei dem man sein Tiefenbewusstsein bewusst partiell abspalten kann. Eventuell ist das in Situationen höchster Empathie und Mitleid, in Nähe höchster sexueller Erregung und Orgasmen, Schlaf, Traum oder Vision möglich, da diese Einfluss auf die Steuerungsmechnismen zu besitzen scheinen.
Gerne kann man darüber nachdenken, ob bei dieser Theorie das Tiefenbewusstsein mit dem gedanklichen Konstrukt der Seele des Menschen gleichzusetzen wäre. Dem kann man entgegenhalten, dass die drei Bewusstseinsstufen nicht Sitz der Persönlichkeit sind, sondern dazu dienen, diese in Wahrnehmungsumgebungen zu transportieren. Genau darin scheint auch der Sinn und Zweck dieser angenommenen Architektur zu liegen. Wir nehmen durch den gesetzten Bewusstseinsfokus wahr, lernen und entwickeln uns. Es scheint eine rein evolutionär bedingte Barriere zu sein, die uns davon abhält, das Tiefenbewusstsein zu kontrollieren. Man könnte diese Barriere als eine Art Schutzmechanismus verstehen, um uns nicht in der Unendlichkeit zu verlieren.
Je stärker der Bewusstseinsfokus auf einen Zustand gelegt ist, desto präsenter ist man dort. Das gilt im mentalen, wie auch biologischen Kontext. Ein Reisen aus dem Bewusstseinszentrum heraus kann allerdings nur mit einer erfolgreichen Wiederkehr erfolgen, wenn man den Bewusstseinsfokus proaktiv steuern kann und einen Teil des Fokusses im aktuellen Bewusstseinszentrum belässt. Das Ergebnis wäre dann eine mehr oder weniger geisterhafte Restpräsenz vor Ort. Möchte man jedoch vollständig an den Zielort sliden, müsste man demnach auch den Rest des herkömmlich ausgerichteten Bewusstseinsfokusses auflösen und den neuen Fokus komplett ausrichten, also das gesamte Bewusstseinszentrum an den Zielort verlegen.
Wie schon erwähnt ist das nur eine Theorie von vielen, die man immer wieder durchdenkt und weiterdenkt, um Antworten auf Erlebnisse und Phänomene zu erhalten, für die es bisher bei uns Menschen noch keine sinnvolle Erklärung gibt. Sie sind es, die eindeutig belegen, dass es dort draussen weitaus mehr gibt, als wir Menschen es heute auch nur erahnen können. Wir arbeiten heute in der Physik mit Quantentheorie und Quantenverschränkung, mit Doppelspaltexperiment und Wahrscheinlichkeitsberechungen für Multiversum und Paralleluniversen. Auch diese Theorien wurde lange belächelt und als Irrwitz beschriftet, obwohl die schärfsten Kritiker selbst, nicht selten am Sontag in die Kirche liefen, um göttlichen Wesenheiten, dem heiligen Geist, Engeln und allerlei Wundern zu huldigen. Für sie war die Basis ihr Glaube. Doch was würde wohl geschehen, wenn sie selbst Unfassbarkeiten hautnah erleben würden?
Wäre diese Theorie wahr, würde das für uns Menschen bedeuten, überall dort hin reisen und sein zu können, wo wir wollen ohne zeitlichen und energetischen Verlust. Physikalische Gesetze wäre für das Reisen nicht mehr von Relevanz. Ebenso wäre es uns möglich, durch die Zeit zu reisen. Da alles auf einmal ist, sind Zukunft und Vergangenheit nur eine Art Imagination, die durch das Vorhandensein dieser Beweusstseinsbarriere begründet ist. Das wahrgenommene Jetzt wird nur durch den gesetzten Bewusstseinsfokus definiert. Die Ziele werden durch Entscheidungen gesetzt und sind im Netzwerk verankert. Damit könnte man auch das Erahnen der Zukunft begründen. Alles nur eine Frage des Bewusstseins.
Das Wissen um das dreigeteilte Bewusstsein, es scheint zudem für uns Menschen nicht ganz neu zu sein. Nicht ohne Grund gibt es den mysteriösen und transzendenten Hintergrund um die Zahl Drei. Sie kann man in nahezu allen Religionen finden, wie beispielsweise Vater, Sohn und heiliger Geist (Tiefenbewusstsein?), die Trinität und Dreifaltigkeit im christlichen Glauben, wie auch die drei heiligen Gaben für das Kind der drei heiligen Weisen aus dem Morgenland. Da gibt es die drei Nornen, die Gorgonen, Trinatna im buddhistischen Glauben, die drei Köpfe der Zerberus, die Elemente Erde, Wasser und Luft und zahllose weitere Auffälligkeiten um die Zahl Drei. In der Esoterik kennt man auch die Aufteilung Körper, Geist und Seele. Bewusst oder unterbewusst – alles wirlich nur ein Zufall?
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