Narr

Ein Weg zum weisen Narren

Der Regen prasselt an die Scheiben.
Ich sitze auf dem Boden.
Die Knie angezogen.
Den Kopf gesenkt.
Die Uhr in der Stube tickt laut.
Es ist kaum Licht.
Nur das Licht der Straße ist da.

Das Gefühl von Leere umgibt mich.
Im Mittelpunkt ist sie da, die Traurigkeit,
eine unendliche Traurigkeit.
Ich spüre, wie sie an mir nagt und knabbert.
Sie ist, wie ein Kakerlak, eine ständig hungrige Schabe,
die in mir und von mir lebt.
Die Kühle der Mauer in meinem Rücken wird zur Kälte.
Doch ich kauere hier, wie immer, Stunde um Stunde.
Ist dieses Gefühl, das Gefühl des Lebens?

Es muß es sein, wovon alle schwärmen,
und wofür es sich lohnt, am Leben zu hängen.
Seltsam, ich verstehe das nicht.
Dabei sollte ich es verstehen, da auch ich dazugehöre.
Hat man nur das Recht auf ein zufriedenes Leben,
wenn man sich selbst aufgibt, indem man sich der aktuellen
Szenerie ergibt?
Das ist doch das Laienspiel, das ich jeden Tag präsentiert bekomme,
ob ich will, oder nicht.
Nein, ich denke, wir verlieren uns selbst, in einer von uns
geschaffenen Pseudorealität.
Eigentlich ein faszinierender Vorgang,
wäre man nicht selbst ein Betroffener.

So ziehe ich es vor, lieber hier zu sitzen, mit dem Wissen,
mir selbst in die Augen sehen zu können.
Es ist richtig, daß auch ich Welten erschaffe, in denen ich bin.
Doch meine Welten sind nicht jene erwähnten Pseudowelten,
sondern tatsächlich realer Bestandteil eines Lebens,
nämlich meines eigenen Lebens.

Mit diesen Welten kann ich mich voll identifizieren
und bin nicht genötigt, Theater zu spielen.
Diese davon ausgehende Reinheit ist der Quell,
der unserer Existenz überhaupt einen Sinn gibt.

Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, so habe ich mein Leben wahrgenommen, als ich noch sehr jung war und eigentlich einen freien Rücken brauchte.

Meine Welt war damals jedoch ausschließlich bestimmt durch harte Arbeit und die einsamen Stunden in der Nacht. Ich lebte alleine in einem alten, recht baufälligen Personalhaus mitten in der Wildnis, hatte kein Auto und nur in der tiefsten Nacht fand ich etwas Zeit für mich. Es war eine Zeit in der Einsamkeit. Von Mädchen konnte ich damals nur träumen. Es war eine Zeit des Kakerlaken in mir. Und dieser Kakerlak fraß sich in diesen vielen dunklen Stunden in mein Gemüt und quälte mich unerträglich.

Doch dieser Ort in der Wildnis, dieser düstere Wald, er schien anders zu sein als alles das, was ich bisher als Wald erlebt hatte. Und ich hatte viel Wald erlebt.

Es schien wahrhaftig der Ort gewesen zu sein, an dem bei Grimms Märchen Hänsel und Gretel das Hexenhaus stand.

Dieser Wald schien ein Zauberwald zu sein, und ich wollte es eine lange Zeit nicht wahrhaben, da man als Jugendlicher nicht mehr an solche Ammenmärchen wie einen Zauberwald glaubte. Doch es schien mir, daß er ihn spüren konnte, diesen quälenden Kakerlak, der in mir nagte. Ich wurde nach einiger Zeit von ihm auf eine magische Weise angezogen, die man nur sehr schwer beschreiben kann. Dieser Ort schien für mich beinahe ein Eigenleben zu haben, selbst ein lebendes Wesen zu sein, und dort schienen Kräfte zu wirken, die man sich einfach nicht erklären kann. Diese Kräfte waren deutlich zu spüren. Dieser Wald zog mich immer mehr in seinen Bann. Mit einem alten Buschmesser bewaffnet, machte ich mich plötzlich fast jede Nacht auf den Weg, diesen üppigen und faszinierenden Wald zu erkunden mit nur einem Ziel, die Quelle dieser Kraft zu suchen, die mein Seelenleid auf eine so wundersame Weise zu lindern vermochte.

Ich war bis zu dieser Zeit stets ein ganz normaler, junger Mann gewesen, der zwar recht sensibel und phantasievoll war, aber ansonsten durch rein gar nichts auffiel. Die einsamen Streifzüge durch diese seltsamen, recht finsteren Wälder jedoch, veränderten mich in großer Geschwindigkeit. Verließ ich nachts das Personalhaus, so kehrte ich der einen Welt den Rücken zu, um in eine völlig andere, traumhafte zu gleiten, die um so vieles wunderbarer und bezaubernder war, als das schnöde Personalhaus.

Zwischen den dunklen Baumriesen und den Büschen schien eine Kraft zu wirken, die mit Sicherheit wesentlich älter und machtvoller war, als die gesamte Menschheit. Sie war kraftvoll und rein, und es war, als trüge sie dem gesamten Atem der Vergangenheit in sich. Man konnte sie nicht sehen, sie aber deutlich spüren und ihre Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere beobachten, die auf eine wundersame Weise fast handzahm waren und sogar nahezu den Kontakt zu mir suchten.

So verbrachte ich Stunden in der nächtlichen Obhut dieses seltsamen Ortes, und eine wundersame Veränderung für mein ganzes Leben nahm seinen Lauf.

Nach einiger Zeit des Alleinseins wurde ich damit überrascht, daß ein weiterer junger Mann in das Personalhaus einzog, der meine nächtlichen Ausflüge natürlich rasch bemerkte und mich zuerst mächtig belächelte.

Doch mit der Zeit wurde er neugierig, und ich nahm ihn einfach einmal mit, als ich ihn auf dem Weg in den Wald traf.

Es vergingen nur wenige Tage, da war er fast noch mehr in den Bann dieses Ortes gezogen worden, als ich es war, und er striff nun alleine durch die nächtlichen Wälder, um über Stunden hinweg, zu meditieren und über sein Leben nachzudenken.

Dieser Wald gab mir ein Gefühl der Geborgenheit, so wie es mir mit Sicherheit kein Mensch geben kann. Diese Kraft und dieser Wald war ein Teil von mir und ich ein Teil von ihm. Man hatte ständig das Gefühl einer unendlichen Harmonie und völligen Angstlosigkeit, hielt man sich zwischen den schwarzen Stämmen seiner Bäume auf.

Der Kakerlak hatte inzwischen völlig aufgehört an meiner Seele zu nagen.

Sämtliches Geschehen auf dieser Welt war plötzlich ohne Bedeutung für mich, da ich mir bewußt darüber wurde, daß nur dieser seltsame Geist, dieses noch wesentlich seltsameren Ortes, ausschließlich für die Welt von wirklich wahrer Bedeutung war, und der immer und immer wieder ein emotionales Feuerwerk in mir auszulösen vermochte, wenn ich auf ihn traf. Eine Traumwelt und die Lösung sämtlicher Probleme schien in den Augenblicken meiner nächtlichen Streifzüge in prickelnder Euphorie zum Greifen nahe zu sein.

Ich legte mich bei sternenklaren Nächten mitten auf die alte Landstraße, die an dem Rand des Waldes verlief, auf der jedoch zu dieser Zeit natürlich fast nie ein Auto unterwegs war, und betrachtete die unendlich vielen funkelnden Sterne über mir.

Dabei kamen immer wieder Tiere aus dem Wald und dem Gebüsch neben der schmalen Straße angekrabbelt, Igel, Kaninchen, Rehe und sogar Wildschweine so nahe, daß ich sie oftmals sogar berühren konnte. Sie schienen keinerlei Angst gehabt zu haben, und man hatte den Eindruck, sie wüßten ebenso über diesen seltsamen Geist an diesem Ort bescheid, wie ich auch. Wir bildeten alle zusammen fast eine eingeschworene Gemeinschaft, die einem Naturphänomen erlegen war, das über allem zu stehen schien, was auf unserer Welt lebte und dennoch nicht Gott war.

Ein atemberaubendes Erlebnis, das man nur schwer glauben mag, und doch ist es wahr. Bei Gesprächen mit dem jungen Mann aus dem Personalhaus, der allmählich zu einem richtigen Freund von mir wurde, tauschten wir glühend unsere Erfahrungen über diesen Ort aus, und immer wieder schien es mir, als würde mein neuer Freund mir nicht wirklich alle seine Erlebnisse offenbaren. Doch ich fragte nie nach, weil dieser Ort für sich sprach und ich sein Geheimnis respektierte.

Nach Monaten hatte ich mich so weit verändert, daß ich immer wieder wirre Bilder in meinem Kopf sah, die ich einfach nicht rational zuordnen konnte. Meine grundlegende Sensibilität hatte sich beinahe zu einer Art präzisen natürlichen Antenne weiterentwickelt, die selbst die Aura von Bäumen wahrnehmen konnte, Auren, die seit den keltischen Baumzeiten nahezu in Vergessenheit geraten waren. Doch diese Bilder in meinem Kopf kamen immer wieder und mit ihnen kamen auch emotionale Eindrücke. Beide Informationen bildeten zusammengeschweißt richtige Visionen, die mir zuerst ein wenige Angst bereiteten und sich dauerhaft in meinen Kopf zu brennen schienen. Diese Visionen drohten mich zu vereinnahmen, und ich, in diesen Augenblicken, wurde psychisch langsam instabil. Ich war mit diesen ganzen neuen und plötzlich auftretenden Eindrücken einfach völlig überfordert.

So beschlossen mein Kollege und ich nur noch gemeinsam in die Wälder zu gehen, um uns gegenseitig Halt zu geben und die Eindrücke gemeinsam verarbeiten zu können. Wir wollten nicht als Spinner abgestempelt werden, sollten wir einmal jemanden etwas über unsere Erfahrungen erzählen. Einen Zeugen zu haben, schien uns eine gute Idee gewesen zu sein.

Ging ich dennoch hin und wieder alleine in den Wald, so saß ich dabei oft, über Stunden hinweg, auf einem Baumstamm und spielte auf einer alten Holzflöte, um über ihre weichen Klänge meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Und es erschien mir, als würde mir der Wald, mit allen seinen Bewohnern, zuhören und mich und meine Ängste in diesen Momenten verstehen.

Da der Mensch wohl ein faules Gewöhnungstier ist, gewöhnte ich mich an die vielen, neuen Visionen allmählich, und ich begann sie gedanklich zu verarbeiten, sie zu komplexen Gesamtbildern zu formen.

Mir war bald klar, daß diese Bilder mehr waren, als die reine Phantasie eines verwirrten, einsamen Jungen. Es waren detailreiche Bilder aus einer Zeit, einem Zustand, der noch vor mir lag. Es waren Bilder gemalt in der Zukunft und empfunden im Jetzt. Ich informierten sogleich, mit einer recht gesunden Aufregung in der Stimme, meinen Mitbewohner über meine neuen Erkenntnisse und erzählte ihm, daß wir mit Sicherheit Zeiten eines großen Umbruchs erleben werden, enorme Veränderungen für die Menschheit, die mir jedoch auch große Angst bereiteten. Ich hatte die Wiedervereinigung gesehen, die Öffnung des Ostblocks, den Irakkrieg und noch viele andere, weitaus größere Bilder mehr, die mir, zusammen mit den mitgelieferten Emotionen, noch heute massive Probleme bereiten. So zog ich mich immer weiter zurück und hatte Angst vor den Bildern, vor immer neuen Bildern, gegen die ich mich nicht wehren konnte, vor mir selbst und der ganzen Welt außerhalb des Waldes. Ich hatte tatsächlich seherische Fähigkeiten entwickelt und eine beachtliche mediale Veranlagung war in mir entfacht, die sich wie sich ein Feuer aus einer schwachen Glut entwickelte. Und mit jedem Tag an diesem seltsamen Ort, reagierte ich sensibler auf die Welt und allem, was Einfluß auf mich hatte. Diese Fähigkeiten waren schon immer da gewesen, doch dieser Wald, diese elementare Kraft zwischen den Bäumen und Gräsern, in den Mulden und Tälern und schwebend in der Luft über den Wipfeln der Bäume, sie hat diese die schlafenden Potentiale geweckt und belebt. Wie sollte ich nur mit diesen ganzen neuen Informationen umgehen? Sollte ich auf das Geschehen irgendwie einwirken? Erwartete man das von mir vielleicht sogar und wenn es so war, dann fragte ich mich, wer das von mir eigentlich erwartete? Der Ort jedoch bot mir keine Antwort auf diese Fragen.

Kurz bevor ich aus dem Personalhaus auszog, weil ich meine Lehrzeit beendet hatte, waren meine Sinne fast so sehr reizbar, daß es meinem Freund und mir fast erschien, auf einer ganz besonderen Ebene, sogar mit den Lebewesen des Waldes kommunizieren zu können. Das klingt völlig wahnsinnig. Doch wir empfingen beispielsweise immer wieder den eindeutigen, emotionalen Hinweis, daß etwas im Wald bereits auf uns wartete, und als wir uns auf den Weg machten, standen bereits einige Rehe in greifbarer Nähe direkt vor der Tür und blickten uns aufmerksam an. Uns schien das natürlich auch zuerst nur ein Zufall gewesen zu sein, doch als wir nun mutig versuchten, auf gleicher emotionaler Ebene mit den Rehen Kontakt aufzunehmen, reagierten die Tiere punktgenau auf diese Emotionen. Das war sehr verblüffend für uns, und wir zweifelten allmählich an unserem Verstand.

So war es doch gut, daß ich den Ort bald verlassen durfte und etwas Abstand von dem bizarren Geschehen gewann. Doch es ist tatsächlich alles so geschehen, wie ich es beschrieben habe.

Mit den Jahren trafen die Visionen alle, der Reihe nach, ganz genau so ein, wie ich sie damals gesehen und empfunden hatte. Mich belastete dieser Umstand, und ich hatte bereits alle Hände voll damit zutun, mit meinen neu erworbenen Fähigkeiten fertigzuwerden und sie vor meinem direkten Umfeld zu verbergen. Diese Fähigkeiten, die mir immer wieder neue Visionen und Erfahrungen präsentierten und von denen meine Umwelt möglichst wenig erfahren durfte, da ich eigentlich ein noch recht normales Leben führen wollte.

Die Menschen um mich herum jedoch, schienen meine seltsame Andersartigkeit instinktiv zu spüren, gingen mir konsequent aus dem Weg, hatten manchmal Angst vor mir, oder sie versuchten sogar, mich hinterlistig und ganz perfide zu bekämpfen.

Heute gehe ich damit wesentlich gelassener um und sage die nahe Zukunft immer wieder einmal gezielt vorher, wenn ich beispielsweise mit jemanden alleine bin. Kommt es dann zur Ansprache im Kolleg, habe ich dann nichts gesagt, aber der bestimmte Jemand weiß, was geschehen ist und kann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen.

Doch zu dieser Zeit war es dennoch äußerst schwierig für mich, ganz normal in dieser Gesellschaft zu überleben, da ich im Umgang mit meinen Fähigkeiten und mit meinen Mitmenschen sehr viele Fehler machte, für die es definitiv kein pauschales Lösungsbuch gibt, als eben nur das Leben selbst. Ich zog mich daher immer weiter und weiter zurück. Es gelang mir aber dennoch niemals, die Verbindung zu diesem Ort der alten Kraft dauerhaft zu trennen, was wohl auch daran lag, daß er mich bis zum heutigen Tag viel zu sehr faszinierte.

Meine eigenen Nachforschungen zu diesem wundersamen Ort hatten inzwischen ergeben, daß er schon immer für die Menschen als Kraftort sehr bekannt und geschätzt wurde. Man fand dort ganz offiziell ein Kloster, Hügelgräber, Hexentanzplätze, römische Siedlungsreste und Feenwiesen in einem dafür auffällig sehr kleinen Umkreis. Ebenso häuften sich Berichte über seltsame, paranormale Phänomene in dieser Region, wie etliche Verkehrsunfälle ohne ersichtlichten Grund.

Nach Jahren kam ich mit meiner Frau wieder an diesen Ort zurück, an dem wir sogar über Monate hinweg lebten. Und, wie hätte es auch anders sein sollen, zog dieser Wald auch meine Frau sogleich in seinen Bann und schien nun auch ihr Schicksal verändern zu wollen. Fasziniert war sie besonders über die außergewöhnlichen Tierbegegnungen.

Doch wir hatten zu dieser Zeit wenigstens das Glück, ein Auto zu besitzen, und waren daher recht oft unterwegs in der weiteren Region und mußten natürlich auch viel arbeiten, so daß ich nur noch selten während der Dunkelheit der Nacht in diesen Wald gehen konnte.

Zu meinem Freund hatte ich noch über viele Jahre hinweg noch Kontakt. Dieser Wald hatte auch sein Leben nachhaltig verändert. Doch er war immer sehr still geworden, wenn über diese Erlebnisse gesprochen wurde, war stets nachdenklich und hatte sich ebenso weit zurückgezogen, wie ich selbst.

Doch diese Erlebnisse alleine haben mich nicht in den Wahn der Wahrheit getrieben, mich selbst als eine Art Narr zu sehen, der zwischen Realität und Zwischenwelt zu stehen scheint.

Es war vielmehr die Zeit nach dieser ungewöhnlichen, spirituellen Öffnung für die neu entdeckten Reize, eine Zeit der Entbehrungen, der niemals enden wollenden Schicksalsschläge und des bohrenden Schmerzes, in deren Nachbarschaft stets, wie eingebrannt, diese seltsame Kraft kauerte.

Hatte ich möglicherweise die machtvolle Schlange Kundalini in mir erweckt, sie gereizt, oder war es die Vrilkraft aus der Stadt der zwölf Schlangen oder einfach nur die Wiederentdeckung einer anderen, verloren geglaubten Kraft des menschlichen Seins?

Meine Unsicherheit zu dieser Zeit war groß, und ich begann schließlich alles Wissen über okkulte und hermetische Lehren zu studieren, was ich in die Finger bekam, um eine als eindeutig verloren empfundene Sicherheit wiederzufinden, was für mein Überleben wichtig war. Sollte ich tatsächlich den Boden unter meinen Füßen verlieren, drohte mir das völlige Abgleiten in die Zwischenwelt, das meinen Körper mit Wahn und Apathie überziehen würde. Ich geriet dabei jedoch auch immer wieder in Versuchung, meine Andersartigkeit für diese vielen schrecklichen Dinge in meinem Leben verantwortlich zu machen. Sie waren der Sündenbock für alle Tragiken, die nicht enden wollende Trauer und schmerzlichen Niederlagen, ein angeprangerter Dieb meines Lebens und Mörder meiner Normalität.

Ein Narr zu sein, das bedeutete für mich niemals, nur auf den Pfaden des Narren abgestellt zu werden, sondern sie auch zu beschreiten, mich zu entwickeln, um ein weit höheres, spiritistisches Ziel anzustreben.

Es dauerte recht lange bis ich begriff, daß man, je weiter man auf den Pfaden des Narren wandelte, auch mehr und mehr die Bereitschaft und Kraft mitbringen mußte, selbst immens zu leiden. Leiden und Lernen liegen eng zusammen und scheinen Geschwister zu sein. Und mir wurde rasch klar, daß ich nicht der einzige Mensch unter den ganzen Menschen war, der sich für diese Pfade entschieden hatte. Überall war Leben und die Spuren alten Seins zu finden.

Schon immer wurde der Narr in der Esoterik am Abrund stehend, kurz vor seinen wohl unvermeintlichen Fall in das Maul des fernöstlichen Makara-Krokodils gezeigt, das jenes weltliche Leid symbolisieren sollte, das einem Narren zu widerfahren drohte, wenn er sich auf den erwähnten Pfaden tummelte. So wurde sie von vielen esoterischen Bünden und Denkern auch als Pfade des Leidens bezeichnet. Der steinige Weg des Leidens ist stets der Weg des Lernens, und es besteht tatsächlich immer die Möglichkeit, daß das eine Leid des Menschen, das andere, folgende Leid anschiebt, um damit dem Vorgang des Voranbringens der Evolution eine gewisse Eigendynamik zu verleihen. Die evolutionäre Entwicklung eines Zustandes wird angestrebt und ist das originäre Gesetz der Natur.

Dem Leiden zur Schwester, dient aber stets das Mitgefühl, und so kam ich von ganz alleine sehr schnell zu der Fähigkeit Mitgefühl zu empfinden und mit diesen neuen Emotionen war es mir rasch auch möglich, nahezu emphatische Fähigkeiten auszuprägen. So spürte ich das Leid und die Freude der anderen Menschen intensiver denn je, konnte mich in sie hineinversetzen und mit ihnen zusammen in Freude und Leid erblühen, ohne auch nur jemals ein Wort mit ihnen gewechselt zu haben. Emphatie war eine stille Blume, die, je mehr sie erblüht, schrecklich stinken kann und an deren Gestank man in Gefahr gerät, zugrunde gehen zu können, wenn man sich nicht die Nase zuhalten kann. Die Emotionen fremder Menschen führen zu ihrem Charakter und der Charakter der meisten Menschen ist der Charakter einer hartherzigen Bestie.

Da war sie. Ich hatte sie entblößt, ihr die samtenen Kleider vom Leib gerissen, um sie nun regungslos anzugaffen, die neue Gefahr in meinem Leben.

Sie lauerte in jedem Menschen und verbarg sich in den Wirren der Emotionen, als wäre sie eine lauernde Viper in dem schützenden Geäst eines undurchblickbaren Dschungels.

Hatte sie mich entdeckt, meine Fähigkeiten enttarnt, so war ich in großer Gefahr, da der Mensch seine geheimsten und tiefsten Emotionen zu schützen und seinen permanent schlummerähnlichen Zustand mit all ihm zur Verfügung stehender Macht zu erhalten versucht.

So habe ich selbst einmal einen erwachten Menschen, eine junge Reisende auf dem Pfad des Narren, wissentlich enttarnt. Es folgte eine für mich schreckliche Szenerie, die ich mein ganzes, jetziges Leben nicht vergessen werde. Ich erkannte als Außenstehender den Einfluß der schlafenden Menschen auf einen erwachten Artgenossen unter ihnen. Daher habe ich damals auch dieses bizarre, emotionale Erlebnis mit den schlafenden Menschen sogleich notiert, um es später immer wieder durchdenken zu können. Ich sah mich mit dem neuen Bewußtsein über diese Gefahr in die strikte Einsamkeit verbannt, und ich war entsetzt über meine Naivität, wie ich so leichtfertig die ganzen letzten Jahre mit den Schläfern derartig leben konnte:

Ich bin alleine.
Nicht etwa einsam, nein, aber dennoch alleine.
Ein feiner Wind streichelt meinen Wangen.
Überall sind Menschen.
Dennoch, ich bin alleine.

Sie eilen herum, reden, sie berühren mich.
Und doch, es gibt für mich nur den Wind an meine Wangen.

Ich bin müde, ganz schlaff, so unendlich müde.
Sie tut mir weh, ganz eigen, diese Schlaffheit.

Die vielen Menschen ekeln mich an, diese ganzen feisten Gesichter, die ständig meine Augen suchen.
Es ist widerlich, wie die gaffen.
Die werden alles sehen, wirklich alles, auch das, was sie nicht sehen sollen.
Bitte, laßt mich!
Ihr werdet mich nicht bekommen.
Immerhin ist es mein Schmerz, mein Alleinsein und sogar mein Wind.
Ja, es ist mein Wind!
Ich rege mich auf.
Mein Herz schlägt dumpf und unangenehm.

Geht eure Wege, ihr Gesindel!
Es gibt nichts, aber auch wirklich nichts zu holen für euch, ihr schändlichen Marodeure.
Wie die gierige Strandhyänen wittern die an mir.
Der Geifer trieft durch deren Mundwinkel.
Doch da!
Ein Augenpaar.

Ein Blick.
So ganz anders, als die vielen feindlichen Blicke hier.
Es ist die gleiche Müdigkeit, der gleiche eigenartige Glanz.
In ihnen ein Strahlen unendlicher Liebe und Reinheit, eine wohlige Wärme.
Sie sind dunkel und wahrlich schön, aber voller Angst, voller Unsicherheit.

Mein Zorn weicht langsam dem Mitleid.

Oh, diese seltsamen Augen, was heucheln sie Mut und Tatendrang.
Ich kann die Wahrheit sehen.

Die werden sie sehen.

Ich blicke rasch weg, drehe mich um, kann es einfach nicht ertragen.
Es ist alles verloren.
Ich weiß es.

Sie wird berührt, nahezu umwittert.
Es wird mit ihr gespielt, vor dem entsetzlichen Angriff.
Das tun die immer, es ihre Art.
Denn die haben Angst, die fühlen sich bedroht, von Neid zerfressen.

Sie ist doch um so vieles stärker und mächtiger und dennoch auch so hilflos.

Doch für die, für die ist sie unerträglich.
Die hassen sie, weil die sie nie erreichen können.
Dafür muß sie sterben, wird sie vernichtet werden.
Es ist alles verloren.
Ich weiß es.

Der Wind streichelt meine Wangen.

Man kann deutlich aus meinen Worten herauslesen, wie ich damals von meinen Eindrücken überwältigt gewesen und die Angst und Abneigung gegen Menschen in mir hochgekocht war. Damals empfand ich meine Existenz in dieser menschlichen Gesellschaft fast wie einen Aufenthalt zwischen einem Rudel hungriger und geifernder Wölfe. Dieses Erlebnis katapultierte mich rasch auf die eigentliche Schwelle zwischen meiner eigenen Teilrealität und der Zwischenwelt. Ein Narr war geboren.

Seit damals sind jedoch bereits viele Jahre vergangen. Der Gefahr bin ich mir zwar noch in jedem Augenblick meines Lebens bewußt, aber ich habe auch in dieser langen Zeit gelernt, mich vor den Blicken der Viper zu verbergen, und ich bin wesentlich vorsichtiger geworden. Bei den meisten Menschen wird dieser gefährliche Zerberus wahrscheinlich nur noch meine Gegenwart in Form von einem undefinierbaren Unwohlsein spüren, aber eben auch nicht mehr, und es ist auch nicht mehr von so großer Bedeutung für mich, in die Abgründe der tiefen menschlichen Emotionen hinabzusteigen. Ich habe mich inzwischen weitgehenst losgesagt von dem Menschsein, obwohl ich selbst ein Mensch bin. Ich lebe mit dem Spotten der Schläfer und der blinden Verurteilung des Wahnsinns. Doch ich stehe auch am Rande der Gesellschaften der Menschen und sehe zu ihnen die Steilklippe hinauf, wie sie oben tanzen und feiern und dem Rausch ihrer eigenen Schönheit verfallen, der sie mehr und mehr schwanken läßt. So bin ich als Mensch geboren worden, um ein Narr zu sein. Vielleicht ist es mit dem letzten Einhorn zu vergleichen, das sich im Film in die quälende Menschengestalt verwandeln mußte, um nicht sterben zu müssen. Eine interessante Geschichte wenn man davon ausgeht, daß die Gestalt eines Einhorns tatsächlich für ein Wesen steht, daß sich der Zwischenwelt geöffnet haben soll, wie man an dem Horn auf seiner Stirn gut erkennen kann. Dieses Horn symbolisiert das berühmte dritte Auge Ru, das einem Lebewesen, nach alter Überlieferung ermöglichen soll, Engel zu sehen.

So hart es auch klingen mag, die schlafenden Menschen sind mir aus primärer Sicht völlig egal geworden. Doch es gibt unter ihnen durchaus ganz selten noch Exemplare, bei denen spürt man das Glimmen eines inzwischen fast erloschenen Feuers. Manche von ihnen sind gerade erwacht und der Meute schutzlos ausgeliefert, wie das Mädchen in der Bahn oben im Text. Und es sind natürlich die vielen Kinder, die stets eine besondere Stellung auf unserer Welt einnehmen, weil ihre eigene Realität noch so klein ist, daß Kinder sich niemals faul zurücklegen würden, sondern gierig nach allem greifen, was sich für den Ausbau ihrer eigenen Realität eignet. Sie sind zwar nicht als erwacht zu betrachten, spüren aber instinktiv das Vorhandensein der Zwischenwelt und verarbeiten ihre Eindrücke noch frei und spielend. Die Alten sind es schließlich, die ihnen mit der Zeit die Angst vor den Eindrücken der Zwischenwelt lehren.

In unseren Kinder steckt das Potential, aus unseren heruntergekommenen, schlafenden Gesellschaften doch endlich Zivilisationen zu machen. Wir ziehen da an einem Strang.

Würden wir plötzlich aller unserer Kinder beraubt, so wäre die menschliche Welt totenstill und amorph, obwohl Kinder vielleicht nicht viel Kognitives und Philosophisches zu unserer hoch gepriesenen Zivilisation beitragen können.

Doch gerade dieser Umstand, das die Kinder unserer menschlichen Gesellschaft eine Farbe zu geben scheinen, sollte uns allen sehr zu denken geben. Kinder geben unseren Herzen Frieden und zerstören wir sie, so zerstören wir uns.

So schrieb ich vor Jahren, tatsächlich mit Tränen in meinen Augen und dem Schmerz eines Krieges im Rücken, diese kleine Geschichte mit dem Namen „Frieden im Herzen“ :

Sie liegt in meinen Armen.

Ihre Augen sind geschlossen, und doch schläft sie nicht.

Die Worte aus meinem Mund formen ein kleines Kindergedicht.

Doch sie hört nur auf den Klang meiner Stimme, das weiß ich genau, und sie spürt die Wärme zwischen uns und genießt meine Nähe.

Vergessen sind für einen kurzen Augenblick die Angst, die Tränen und die Trauer des dunklen Tages.

Vergessen sind die Bilder von sterbenden Menschen auf der Straße, von blutenden Körpern und das Krachen der Schüsse.

Ja, jeden Tag hastet sie diesem einen Augenblick entgegen, der für sie zur einzigen Helligkeit zwischen dem dunklen Tag und der schwarzen Nacht geworden ist. Ich streichle ihr über den Kopf und küsse sie auf die kleine Stirn. Dann öffnet sie ihre Augenlider und zwei runde Kinderaugen schenken mir das unbeschreibliche Gefühl von endlosem Vertrauen.
Ich lege ihr das kleine Strickschaf in den Arm und gebe auch ihm einen Kuß auf die wattene Stirn. Zufrieden nimmt sie es fester in ihre Arme und schließt wieder ihre Augen.

Ich betrachte sie noch eine Weile.

Ihr Gesicht ist so friedlich, und ich denke mit Schrecken daran, sie in wenigen Stunden wieder wecken zu müssen. Es wird wieder ein Wecken sein, in eine nahezu grenzenlose Dunkelheit hinein. Wieder werde ich sie in eine so menschliche Welt des Leidens entlassen müssen, ohne die Spur von Gewißheit, daß ein nächster Augenblick der Helligkeit kommen wird, ein Augenblick, dem sie entgegenlaufen kann.

Ich stehe auf und verlasse ihr Zimmer und gehe auf den kleinen Balkon. Dort setze ich mich auf den Boden, die Beine an den Körper gewinkelt und betrachte den klaren Nachthimmel, der seine glitzernde Sternenpracht über mich ergießt.

In der Ferne höre ich Schüsse und laute Schreie. Dennoch genieße ich das Funkeln der vielen Sterne, da es inzwischen kaum einen Augenblick in meinem Leben gibt, in dem man keine Schüsse und Schreie von Menschen hören kann.

Ein lautes Krachen läßt mich aufschrecken.

Ich höre das Knirschen von brechendem Holz und springe auf.

In die Wohnung strömen Männer hinein, schwerbewaffnete Soldaten und dringen rücksichtslos in jeden Raum vor. Zwei von ihnen hasten mir sogleich entgegen und drücken mich brutal gegen die Wand, so daß ich kaum noch atmen kann. Mein Gesicht zersplittert das Glas eines Bildes.

Ich spüre die kalte Mündung einer Waffe in meinem Nacken.

Immer wieder hört man lautes Krachen, Glas zerspringt und dann der laute Aufschrei eines Kindes.

Ich versuche mich zu befreien.

Ein Soldat schlägt mein Gesicht brutal in den Scherbenrahmen.

Blut tropft von meinem Kinn.

Brutal werde ich durch die Wohnung gestoßen.

Ich sehe mein Kind.

Einer der Soldaten hat es fest im Nacken gegriffen und steht mit seinem Kampfstiefel auf dem Kopf des Strickschafs. Seine Augen sind kalt.

Das Mädchen weint.

Tränen laufen ihr über die Wange.

Die Soldaten zerren mich durch den Hausflur und schlagen mir mehrfach die Gewehrkolben in die Rippen.

Ich stöhne unter Schmerzen und stolpere Meter für Meter weiter auf die Straße. Dann stürze ich und reiße mir den ganzen Arm dabei auf. Doch ich beiße meine Zähne zusammen.

Die Schmerzen sind kaum aushaltbar.

Sie werfen mich auf die Ladefläche eines kleinen Lastwagens, auf dem noch zwei weitere Männer, zwischen zwei grimmig blickende Soldaten, kauern.

Dann sehe ich meine Tochter.

Sie hat sich losgerissen und rennt schreiend auf den Lastwagen zu. Doch der Wagen fährt bereits an.

Sie streckt ihre Arme aus und schreit völlig verzweifelt.

Einer der Soldaten schreit sie an.

Doch sie reagiert nicht und versucht dem Lastwagen auf ihren kleinen Kinderbeinen zu folgen.

„Bleibe, bleibe bei ihnen!“, rufe ich ihr zu, und etwas Blut rinnt mir dabei aus dem Mundwinkel.

Doch sie hört nicht und rennt verzweifelt hinter dem Lastwagen her.

Der Abstand wird immer größer.

Dann höre ich das laute Krachen eines Schusses.

Ich springe augenblicklich auf und reiße mich los.

Das Kind bricht in sich zusammen und überschlägt sich auf dem steinigen Boden.

Ich schreie laut auf und springe mit nahezu übermenschlicher Kraft von der Ladefläche auf die Straße und schlage mir dabei beide Knie auf. Doch der Schmerz ist für mich nun ohne Bedeutung.

Ich kämpfe mich auf das kleine Bündel Mensch zu, das dort auf der Straße liegt.

Ich spüre wie mir das Blut warm am Bein herunterläuft.

Nur noch wenige Meter trennen mich von ihr.

Dann höre ich ein wieder das laute Krachen und werde fast im gleichen Augenblick mit einer unglaublichen Wucht auf den Boden geworfen. Mein Körper wird taub.

Ich kann kaum atmen.

Doch mit meinen Händen ziehe ich mich energisch immer weiter über den Boden.

Fingernägel reißen ein.

Ich höre Schreie.

Dann ein weiteres Krachen.

Ein dumpfer Schlag in der Schulter raubt mir fast die Sinne.

Verzweifelt krampfen sich meine Finger in den harten Boden und ziehen mich langsam immer weiter auf das Kind zu.

Fast kann ich es erreichen.

Meine Fingerspitzen spüren schon ihre feinen Haare.

Ich kann kaum noch etwas erkennen und ein bohrender Schmerz frißt sich allmählich in meinen Kopf.

Doch mit letzer Kraft kann ich mich noch einmal aufbäumen und falle kraftlos auf mein totes Kind.

Mir schwinden allmählich die Sinne.

Meinen Körper spüre ich nicht mehr.

Ich forme meine Lippen zu einem Kuß und schließe die Augen.
Ihre Haut ist noch ganz warm, und ihre Augen sind geschlossen, so wie am frühen Abend zuvor.

Einen letzten Kuß gebe ich meiner Tochter, in den ich die ganze Liebe meines Herzens und die ganze Wärme meines Körpers lege, bevor es einfach aufhört zu schlagen.

Wenn wir nicht bereit sind zu lernen, werden wir uns in eine Sinnlosigkeit stürzen, die unsere Menschheit auf ewig und unwiederbringbar zerstören wird. Es ist gewiß ein hermetisches Gesetz des Leidens, das unsere Evolution von ganz alleine nach vorne bringt. Doch wenn wir nicht endlich bereit sind zu lernen, dann verdammen wir uns zu ewigem Leid und unerträglichem Schmerz, einem Weg, der uns entweder bis hin zur Ausrottung der menschlichen Rasse bringt, oder uns so lange und intensiv leiden läßt, bis unsere unangebrachte menschliche Arroganz gebrochen wird. Dann sind wir vielleicht endlich dazu fähig, auf eine neue, sinnigere Weise die Zwischenwelt und damit unsere eigentliche Realität zu begreifen. In dieser Frage zeigt die Natur erbarmungslose Härte, und es ist mir unbegreiflich, warum die Masse der Menschheit so töricht ist, ihre eigene Entwicklung zu verschlafen und endlos viel Leid in Erkenntnisse zu investieren, die diese ihnen erteilte Aufmerksamkeit noch nicht einmal ansatzweise verdienen.

So leidet der Narr an dem grundsätzlichen Leiden mit, so unbedeutend es für die meisten Menschen auch sein mag. Doch seine hohe Empfindungsfähigkeit und sein großes Einfühlungsvermögen in die menschliche Seele zwingt ihn zu dem ständigen Gefühl des Mitleidens.

Entscheidet man sich also nach einem Erwachen, die Pfade des Narren einzuschlagen, so entscheidet man sich für ein Leiden in Ewigkeit und hofft, daß das Leiden sein Gesicht verliert.

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